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Katakomben. SYRAKUS. 30. Route. 173

Wir schlagen nunmehr die im N. des Exerzierplatzes von der
Straße nach Catania r. abzweigende Allee ein und gelangen an dem
völlig versandeten Kleinen Hafen (Überfahrt s. S. 170) entlang,
unterhalb der Vorstadt Santa Lucía hin, zuletzt über den Bahn-
einschnitt
, in 25 Min. nach dem ehemaligen Kapuzinerkloster (jetzt
Armenhaus). Rechts daneben ist der Eingang zu der

*Latomía dei Cappuccini (Eintritt 30 c.), einem der wil-
desten
und großartigsten der alten Steinbrüche von Syrakus, die
jetzt eine reiche Vegetation bedeckt. Wahrscheinlich schmachteten
hier 413 die 7000 athenischen Kriegsgefangenen.

Wir folgen westl. dem am Plateaurande hinführenden Fahrwege,
an dem (l.) Friedhof (Cimitero) vorüber, erreichen nach 10 Min.
den von der oberen Achradina kommenden Fahrweg und gehen in
derselben Richtung auf einem Karrenwege weiter, auf welchem
man bald, bei der Latomia del Casale, geradeaus die Landstraße
von Catania und l. unterhalb die Kirche San Giovanni erblickt.
S. Giovanni nimmt den Westteil einer normannischen Basilika
ein; die Treppe in der NO.-Ecke bildet den Zugang zu der bis in
das IV. Jahrh. zurückreichenden Krypta des h. Marcian. Ein Mönch,
der auf Verlangen auch die Kirche zeigt (an der Südseite an der
Tür östl. von der Vorhalle läuten; Trkg. ½-1 fr.), führt zu den

*Katakomben von S. Giovanni, die wie die meisten Kata-
komben
von Syrakus und Umgegend an Geräumigkeit die römischen
weit übertreffen. Der Hauptgang dieser Anlage (IV.-VII. Jahrh. nach
Chr.
) erstreckt sich bei 3m Breite und m Höhe 106m lang von
W. nach O. durch den Kalkstein, charakteristisch sind die großen
Rundsäle am Ende der kürzeren Seitengänge. Von der Wanddekora-
tion
ist nur wenig erhalten.

Wir betreten nun, wenige Min. weiter, jenseit der Straße von
Catania (s. oben), das Gebiet der Neapolis. Geradeaus erreichen
wir, auf dem nach dem griechischen Theater führenden Fahrwege,
an dem Hause des Kustoden (½ fr.) vorüber, in 5 Min. das

Amphitheater, eine römische Anlage aus der Zeit des Augustus.
Die längere Achse mißt 70m, die Breitenachse 40m. In der Arena
liegen viele von einer Restauration im III. Jahrhundert stammende
Blöcke der Marmorbrüstung.

Auf dem Wege etwa 100m weiter, hat man ebenfalls l. den Ein-
gang
(dem Kustoden 30-50 c.) zu der großen Ara Hieron’s II.. Von
diesem Herrscher wird nämlich erzählt, er habe einen Brandopfer-
altar
errichtet, der ungefähr ein Stadion (185m) lang gewesen sei.
In der Tat ist dieses Bauwerk 198m lang und 23m breit. Auf ihm
wurden anscheinend die Hekatomben von 450 Stieren geopfert, die
man jährlich zum Andenken an die Vertreibung des Tyrannen Thra-
sybulos
(466) schlachtete.

Gegenüber ist der Eingang zu der Latomia del Paradiso,
einem 30-40m tiefen antiken Steinbruch mit überaus üppigem